Der Teich in Würchwitz an einem sonnigen Wintertag
Würchwitz ist ein altes idyllisches Bauerndorf, das im Jahre 1997 das 850jährige Jubiläum seiner ersten urkundlichen Erwähnung feierte. Alte Traditionen aus längst vergangener
Zeit werden hier noch eifrig gehegt und gepflegt. "Wärchts", wie es im Volksmund liebevoll genannt wird, liegt im Altenburg - Zeitzischen - Trachtengebiet. Der Dialekt der älteren
Einwohner ist stark in der Altenburger Mundart verwurzelt.
Würchwitz war Wohn- und Wirkungsstätte von Johann Christian Schubart Edler von Kleefeld (geb. 1734 in Zeitz, gest. 1787 in Würchwitz). Als Sohn eines Webers wuchs er in ärmlichen
Verhältnissen auf. Durch Heirat im Jahre 1769 bekam er die Möglichkeit das Rittergut Würchwitz zu kaufen. 1774 kaufte er noch die Güter Probles und Kreischau. Überholte feudalistische Rechtsverhältnisse und eigene Mißernten veranlaßten ihn, sich mit fortschrittlichen Methoden der Futtergewinnung und Düngung zu beschäftigen - er führte Klee als Futtermittel in Mitteldeutschland, die Gipsdüngung der Kleefelder und den Fruchtwechsel ein. 1783 wurde er für seine Verdienste von der Preußischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet und 1784 erhielt er durch Kaiser Joseph II. den Adelstitel. Ihm zu Ehren wurde 1851 nahe Würchwitz ein Denkmal errichtet und die Gemeinde feiert seitdem jährlich das Kleefest.
Das Schubart-Denkmal
Eine weitere Besonderheit von Würchwitz ist der Milbenkäse. In einer besonderen, natürlich geheim gehaltenen Rezeptur wird mit Hilfe
von Milben ein ganz besonderer Käse hergestellt. Einige Einwohner von Würchwitz halten diese Tradition am Leben. Für die
"Hauptakteure" der Käseherstellung, die Milben, gibt es sogar ein Denkmal.
Die Suxdorfer Windmühle
Das Milben-Denkmal
Weitere Attraktionen zum Kleefest sind ein Reitturnier auf
dem Sportplatz, ein Kinderfest am Schubartdenkmal und die "Mühlengespräche" in der Suxdorfer Mühle.