Meuselwitzer Zeitgeschehen
Vom Bauamt erfahren: Wie geht es weiter mit der Orangerie



Nachdem 1992 an der Orangerie die Dachflächen der Rotunde sowie die Trockenlegung fertiggestellt wurden, erfolgte eine Planung zur gesamten Sanierung des Daches. Aufgrund der schlechten Witterungsbedingungen in den Wintermonaten 1992/93 mußte in Abstimmung mit der Oberen Denkmalbehörde ein Wetterschutzdach aufgestellt werden, welches die weitere Zerstörung der Dachsubstanz an der Orangerie verhindern sollte. In dieser Zeit konnte die Sanierung im Dachbereich weitergeführt werden. Zunächst erfolgte die vollständige Freilegung des Dachstuhles. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde der tatsächliche Zustand dieses Bereiches erkennbar. Im Anschluß daran wurde die gesamte Mauerkrone freigelegt, die Vorfestigung aller morbiden Steinbereiche (Sandstein) vorgenommen, lose Teile ausgebessert und profilierte Kragsteine gesichert. Weiterfein sind zur statischen Sicherung Spannanker in den Bereich eingebracht worden. Die Arbeiten erforderten hohe fachliche Fertigkeit und bedeuteten viele Kleinstarbeiten. Diese Dinge sind für den Bürger als Betrachter sicher schwer nachvollziehbar. Nach o. g. Fertigstellung führten die Dachdecker Schalungsarbeiten durch, brachten neue Aufschüblinge an und ergänzten Holzschutzmaßnahmen. In Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde und umfangreichen Recherchen zur Orangerie konnte der Traufbereich klempnerseitig in der ursprünglichen Ausformung in Zinkblech ausgebildet werden. Ebenfalls in ursprünglicher Ausbildung wurde die Dacheindeckung ausschließlich der Rotunde mit handgeformten Biberschwänzen (nach Originalziegeln angefertigt) ausgeführt. Die jetzt fertiggestellte Dacheindeckung ist in Originalausführung nach alten Bestandsunterlagen ausgebildet worden. Im Zusammenhang mit der 1992 erfolgten Trockenlegung mußten die Sockelplatten (Sandstein) enffernt, restauriert und nun im Anschluß wieder fachgerecht bis Jahresende angebracht werden. Den momentanen Bauzustand der Orangerie haben zum einen die Abstimmungen mit den Denkmalbehörden sowie die Fördermittelbereitstellungen bestimmt. Nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung hätten die Baumaßnahmen längst abgeschlossen sein sollen. Jahreszeitlich gesehen ist der Bauzustand nicht zufriedenstellend. Eine Fortführung der Sanierung ist notwendig, wobei die Bereitstellung entsprechender finanzieller Mittel eine entscheidende Voraussetzung dafür ist. Vor diesem Hintergrund ist es beschämend, wenn während der laufen den Rekonstruktion durch mutwillige Zerstörungen durch Bürger an der Orangerie erneut Schäden in Höhe von ca. 30 TDM zu verzeichnen waren.
  Verweise zum Thema:
   Zeitgeschehen: Der Zustand der Orangerie 1995
   Sehenswürdigkeiten: Orangerie
   Wissenswertes: Die Schlußsteinköpfe der Orangerie

Quellenangaben:
   Text: Bote von der Schnauder 10/93